Von Hand ölen

Hallo,

sobald das Öl dick wird, ist es nicht mehr verwendbar. Ein Verdünnen ist nicht möglich, da das Öl oxidiert ist (mit Sauerstoff reagiert hat). Dieser Prozess ist nicht rückgängig zu machen. Es lässt sich dann nicht mehr richtig verarbeiten und wegpolieren.

Das Meister Color Öl extraweiß hellt auf, aber weil das Pigment ja nicht komplett deckend ist, kommt es im Lauf der Zeit dann schon zu Nachdunkeln durch UV - allerdings deutlich schwächer als bei unpigmentiertem Öl. Einen richtig guten Schutz gegen Nachdunkeln erreicht man durch Vorbehandlung mit Lauge - auf Fichte entweder mit Weichholzlauge oder mit Holzlauge weiß. Wir empfehlen, Muster anzulegen, die Laugen wirken je nach Holzart und -behandlung recht verschieden, vor allem auch in der Kombination mit verschiedenen Ölen. Laugen führt auch zu Aufhellung - je nachdem reicht danach auch das Meister Color Öl weiß

Das Meister Bodenöl weiß (jetzt Meister Colouröl weiß) hellt in der Regel auch nur leicht auf, gerade so, dass die normale Honigtönung, die unpigmentierte Öle haben, nicht eintritt. Stärker weißlich wirds mit dem Meister Colouröl extra weiß, noch weißer nach Vorbehandlung mit Holzlauge weiß (gleichzeitig auch guter Vergilbungsschutz). Bereits geölte Flächen lassen sich aber nicht wirklich 'umfärben' oder deutlich aufhellen, die Pigmente können sich dann nicht mehr in den Holzporen festsetzen. Da müssten Sie also abschleifen oder mit der nicht ganz so hellen Optik leben. Generell empfehlen wir, vorher Musterflächen anzulegen, es gibt die genannten Produkte dafür in Probegrößen. 

Genau so, Fugen verfüllen, Boden abschleifen bis aufs rohe Holz, dann entweder beizen und anschließend natur (unpigmentiert) ölen oder ohne Beizen mit einem dunkel pigmentierten Woca Coloröl behandeln. Von den Colorölen gibt es Probegrößen, wenn Sie vorher ein Muster anlegen wollen. Farbübersicht und Muster finden Sie hier. Ausführliche Verarbeitungshinweise auf den Produktseiten und in den Technischen Merkblättern von Woca, immer unten auf der Produktseite zum Download. 

Wenn der Boden trotz Wischen mit der Holzbodenseife stumpf und pflegebedürftig aussieht, ist gelegentlicher Einsatz des Öl Refresher die erste Maßnahme - lässt sich einfach wischen wie die Seife. Hilft auch das nicht mehr, ist es Zeit fürs Pflegeöl. Wenn Sie vom Ölen noch Meister Bodenöl übrig haben, können Sie auch das aufbrauchen, allerdings müssen Sie hier besonders darauf achten, nach dem Einpadden noch überstehendes Öl sehr gründlich abzureiben. Das ist beim Meister Bodenöl, da dickflüssiger, etwas mühsamer als beim Pflegeöl. Diese Renovierungsbehandlung muss mit Intensivreiniger vorbereitet werden. Kratzer: ausschleifen und nachölen, nach ca. 15 Min. mit Lappen trockenreiben. 

Wir empfehlen das WOCA Meister Boden Öl, es bietet sehr guten Schutz und eignet sich gut für die manuelle Verarbeitung. Machen Sie ggfs. an geeigneter Stelle oder an einem Restholz einen Testauftrag. Ausführliche Verarbeitungshinweise und erforderliche Werkzeuge/Materialien finden Sie auf den verlinkten Produktseiten. 

Wenn die Oberfläche (leicht) klebrig bleibt, wurde wahrscheinlich nach dem Einpadden noch überstehendes Öl nicht gründlich genug abgerieben. Bei leichtem Kleben kann ein Wachsauftrag evtl. helfen. Falls nicht, hilft eigentlich nur Abschleifen. 

Wenn der Boden trotz gelegentlichem Einsatz des WOCA Öl Refresher (anstelle von Holzbodenseife) stumpf und mager aussieht und das Holz bei Wasserkontakt sofort dunkel wird (Nässe aufnimmt), sollte eine Renovierungsölung mit dem Pflegeöl durchgeführt werden. Zuvor Schmutz und Pflegemitttelrückstände mit dem Intensivreiniger entfernen. Beachten Sie unsere ausführliche Verarbeitungsanleitung auf der Produktseite sowie das Technische Merkblatt des Herstellers im Downloadbereich.

Auf einer kleinen Fläche wie Couchtisch ist die Handverarbeitung kein Problem! Sie können das Öl mit Lappen oder Ölrolle auftragen, wichtig ist dass dem Holz so viel Öl 'angeboten' wird, wie es aufnehmen kann, nur dann ist es anschließend ausreichend geschützt. Beim Lappenauftrag geht man also ggfs. mehrfach über die Fläche, bis das Holz kein Öl mehr aufnimmt. Wichtig: bei allen Auftragsarten sollte nach ca. 15-20 Minuten noch überstehendes Öl gründlich von der Oberfläche abpoliert werden, bis die Fläche trocken wirkt.

Innentreppe heißt in den meisten Fällen manuelles Ölen (wegen der Erreichbarkeit der Flächen), dafür empfehlen wir das Meister Bodenöl (natur oder weiß) bzw. die Meister Colour Öle, wenns farbig sein soll. Alle auch als Musterproben 25ml erhältlich. 

In den meisten Fällen gehen klebrige Stellen darauf zurück, dass nach dem Auftragen überstehendes Öl nicht gründlich genug abpoliert wurde. Der Boden muss nach dem Einpolieren richtig trocken wirken, gegebenenfalls sollte man da saugfähige Tücher zur Hilfe nehmen. Wenn Öl trotzdem nicht trocken wird, liegt möglicherweise eine Unverträglichkeit mit der bisherigen Ölbehandlung vor (selten).

Zur Beseitigung empfehlen wir die sogenannte 'Ölwäsche' (funktioniert je früher desto besser): geben Sie etwas Pflegeöl auf einen Baumwollappen und reiben Sie die klebrige Stelle damit ein, um sie 'anzulösen', danach sehr kräftig abreiben, bis die Stelle trocken und nicht mehr klebrig ist.

Wir empfehlen, wie in der Anleitung beschrieben, nach frühestens 12 Stunden mit sehr wenig Pflegeöl (dünnflüssiger als das Meisteröl)  nachzuölen und dabei die Überstände sehr gründlich abzupolieren, bis das Holz 'trocken' wirkt. 

Bei der Erstbehandlung von rohem Holz kann es bis zu 2 Wochen dauern, bis das Öl in der Tiefe ausgehärtet. In der Zeit sollte man Wasserkontakt vermeiden und auch keine grösseren Flächen abdecken (sonst kommt die nötige Luft nicht dran). Möbel mit Füssen, die die Luft nicht aussperren, kann man auch schon nach 2-3 Tagen aufstellen.